Ich erwähnte wohl schon, dass es für mich mitunter sehr anstrengend ist, unter Menschen zu sein. Menschliches Verhalten ist mir manchmal rätselhaft, manchmal unheimlich und ziemlich oft ziemlich zuwider.
Allein schon, dass Menschen andere Menschen anlügen und es Höflichkeit nennen. Jemand fragt “Wie findest Du das, was ich gemacht habe?” oder “Möchtest Du mit mir eine Beziehung haben?” und schon fangen sie an, sich zu winden wie die Würmer, nur um nicht die Wahrheit über ihre Empfindung sagen zu müssen. Ich verstehe das nicht, ich kann mir das nicht erklären. Wenn ich jemanden frage, möchte ich immer die Wahrheit hören, und wenn jemand mich fragt, möchte ich immer die Wahrheit sagen. Bei allem anderen fühle ich mich verarscht, in die eine wie in die andere Richtung.
Und dann müssen diese Menschen natürlich immer laut sein, immer! Sie schreien, sie gröhlen (am liebsten betrunken), sie gackern, sie plappern, sie bewegen sich laut, sie kreischen, sie lachen, sie hören laute Musik, sie fahren laute Motorräder und lassen sie extralaut aufheulen, wahrscheinlich schlafen diese Menschen auch laut.
Ob die nicht einfach mal alle auf einen Schlag die Fresse halten können, frag ich mich da. Ruhig sein, schauen, staunen, zuhören, nachdenken, die Stille aushalten – einfach mal fucking leise sein.
Um es kurz zu machen: sie können es nicht.
Ach, die Geschichte der Menschen ist eine Geschichte voller Ärgernisse für mich. Weshalb ich ihnen lieber aus dem Weg gehe. Am liebsten in die Wildnis. Klar, Wildnis, das ist Dreck, das ist Unordnung, das sind Stechinsekten, da gehen die Menschen nicht freiwillig hin.
Umso besser: bleibt mehr für mich übrig! In der Natur wird für mich aus Chaos Ordnung, aus Dissonanz Harmonie, aus Lärm Ruhe.
Im Sommer machen der beste Mann und ich so oft es geht Ausflüge in die Natur. Meist haben wir ein kleines Picknick dabei, das wir dann irgendwo auf einem umgefallenen Baum oder so einnehmen, der Wind weht uns dabei um die Nase und ein oder zwei Stechinsekten sicherlich auch.
Weil wir bei diesen mehrstündigen Wanderungen immer schrecklich viel lernen und noch mehr sehen, dokumentiere ich unsere Ausflüge ab sofort hier. Wann, wohin, mit Fotos und – soweit wir es bestimmen konnten – was darauf zu sehen ist.
Damit Sie auch mal was lernen, ist ja nicht mehr auszuhalten mit Ihnen, wie wollen Sie denn überhaupt das Bio-Abi schaffen usw. usf.
Den Anfang machen zwei Ausflüge in der letzten Woche. Der erste in die Döberitzer Heide bei Potsdam, der andere in den Grumsiner Forst zwischen Eberswalde und Angermünde.
Und dies kam dabei heraus:
*) Disclaimer: Ich bin ziemlich fast genau 100%ig sicher, dass es Dachsspuren sind, aber nicht frei von Fehl und Tadel. Wenn es jemand besser weiß und belegen kann, möge er sprechen oder für immer schweigen.
Anfangs hatte ich noch Zweifel, ob das wirklich von Dachsen stammte, aber alle Merkmale passen: sehr breite, fast querformatige Spur, deutlich abgrenzbare Fingerballen, sehr lange Krallen, die sich mal mehr, mal weniger deutlich eingedrücken, und Tritt in die eigene Spur, wodurch viele Spuren direkt auf- oder zumindest sehr dicht nebeneinander lagen. Der ganze Wald wimmelte nur so von diesen Spuren, die sich häufig auf Wegen fanden. Freundlicherweise hatte es in den Tagen zuvor geregnet, so dass viele der Spuren sehr gut zu erkennen waren.
**) Bitteschön.